Mit neuen unterirdischen Zufahrten und einem Tiefbahnhof behebt das Projekt Durchgangsbahnhof Engpässe im Bahnknoten Luzern. Es schafft Kapazitäten im heute voll ausgelasteten Bahnsystem und ermöglicht damit dringend nötige, zukünftige Angebotsausbauten. Die SBB hat das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof im Frühling 2023 abgeschlossen. Nun werden mögliche Realisierungsabfolgen geprüft, bevor das weitere Vorgehen festgelegt wird. Über die Umsetzung entscheidet das Bundesparlament mit der Botschaft 2026.
Meilenstein erreicht: Vorprojekt liegt vor
Im Vorprojekt legt die SBB die technische Machbarkeit des Grossprojekts dar, das aus den drei Teilprojekten Tiefbahnhof, Dreilindentunnel und Neustadttunnel besteht:
- Mit dem Tiefbahnhof wird unterhalb des bestehenden Bahnhofs eine insgesamt 44 Meter breite Perronhalle für vier Gleise gebaut. Dies schafft mehr Platz am Bahnhof Luzern, der aktuell täglich von rund 100 000 Passagieren benutzt wird.
- Mit dem 3,8 Kilometer langen Dreilindentunnel wird eine unterirdische, direkte Linie von Ebikon nach Luzern geschaffen, die auf einer Länge von 400 Metern das Seebecken unterquert. Diese zweite Zufahrt behebt die Engpasssituation im Bahnnetz und ermöglicht häufigere und schnellere Zugverbindungen.
- Mit dem 2,1 Kilometer langen Neustadttunnel wird der Tiefbahnhof an die bestehende Zufahrt angeschlossen. Dies ermöglicht durchgehende Verbindungen und macht das Wenden einer Mehrheit der Züge im Kopfbahnhof Luzern überflüssig.
Die Kosten für die drei Projektteile Tiefbahnhof, Dreilinden- und Neustadttunnel werden auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt. Für die Realisierung rechnet die SBB mit 11 bis 13 Jahren Bauzeit.
Zusätzliche Studien zum weiteren Vorgehen
Die SBB klärt nun im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) mögliche Realisierungsabfolgen für das Grossprojekt ab. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2023 vorliegen. Dann wird über die nächsten Projektschritte entschieden.
Schlüsselprojekt für Luzern
Der Durchgangsbahnhof ist ein Schlüsselprojekt des Kantons Luzern und Bestandteil der zentralen Planungsinstrumente des Kantons. Im Agglomerationsprogramm, im kantonalen Richtplan – die beide vom Bund genehmigt werden – und im kantonalen öV-Bericht wird das Projekt mit höchster Priorität verfolgt. Auch der SBB-Korridorrahmenplan Zentralschweiz erachtet den Durchgangsbahnhof als zentrales Vorhaben zur Weiterentwicklung des Bahnknotens Luzern. Die Zentralschweizer Regierungskonferenz und die Zentralschweizer Konferenz des öffentlichen Verkehrs haben den Durchgangsbahnhof neben dem Zimmerberg-Basistunnel 2 zudem als strategisches Projekt deklariert, das rasch möglichst realisiert werden muss.
Im Juni 2019 hat das eidgenössische Parlament dem Ausbauschritt 2035 für die Bahninfrastruktur zugestimmt. Für den im Ausbauschritt 2035 ausdrücklich erwähnten Durchgangsbahnhof Luzern bedeutet dies, dass dessen Projektierung inklusive Auflageprojekt nun ohne Unterbruch erfolgen kann.
Linienführung (©SBB 2021)
Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung