Was ist der Durchgangsbahnhof?

Der Durchgangsbahnhof Luzern macht aus dem heutigen Kopfbahnhof mit verschiedenen Engpässen eine zeitgemässe, leistungsfähige Mobilitätsdrehscheibe. Das Projekt ist Voraussetzung, dass wieder ein Ausbau der Bahnkapazitäten am Knoten Luzern möglich wird, die heute ausgeschöpft sind. Das Projekt besteht aus drei Elementen: dem Dreilindentunnel, dem Tiefbahnhof und dem Neustadttunnel. Mit den neuen unterirdischen Zufahrten und Perrons unterhalb des heutigen Kopfbahnhofs behebt der Durchgangsbahnhof die Engpässe im vollausgelasteten Bahnsystem und ermöglicht ein zukunftsfähiges Bahnangebot, wie zum Beispiel ein S-Bahnsystem im 15-Minuten-Takt.

Über die Finanzierung und Realisierung des DBL entscheidet letztlich das Bundesparlament. Das Departement Umwelt, Verkehr, Energie und Verkehr (UVEK) hat im November 2023 erklärt, dass es beabsichtigt, in der Botschaft 2026 den Durchgangsbahnhof als Gesamtprojekt zu beschreiben und in einem ersten Schritt die Projektteile Tiefbahnhof und Dreilindentunnel zu finanzieren (Botschaft 2026). Der Neustadttunnel soll im Rahmen der Botschaft 2030 finanziert werden.

Die SBB plant den Durchgangsbahnhof im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr. Sie arbeitet mit Kanton und Stadt Luzern, der Zentralbahn, dem Verkehrsverbund Luzern sowie den Kantonen Obwalden und Nidwalden zusammen und bezieht auch den Gemeindeverband LuzernPlus mit ein.

BAV erteilt Phasenfreigabe für das Bau- und Auflageprojekt

Nachdem im Mai 2023 das DBL-Vorprojekt präsentiert werden konnte, ist ein nächster Meilenstein erreicht: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat Ende November die SBB mit der Ausarbeitung des Bau- und Auflageprojekts für die erste Etappe des DBL beauftragt. Die erste Etappe umfasst den Tiefbahnhof Luzern inkl. Dreilindentunnel. Der Bau wird mit dieser Etappe gestartet. Voraussetzung ist, dass das Bundesparlament die Finanzierung der Realisierung im Rahmen der Botschaft 2026 beschliesst. Die Kosten für alle drei Projektteile (Dreilindentunnel, Tiefbahnhof, Neustadttunnel) werden auf 3,3 Milliarden Franken, die Bauzeit auf 11 bis 13 Jahre geschätzt.

Schlüsselprojekt für Luzern 

Der Durchgangsbahnhof ist ein Schlüsselprojekt des Kantons Luzern und Bestandteil der zentralen Planungsinstrumente des Kantons. Im Agglomerationsprogramm, im kantonalen Richtplan – die beide vom Bund genehmigt werden – und im kantonalen öV-Bericht wird das Projekt mit höchster Priorität verfolgt. Auch der SBB-Korridorrahmenplan Zentralschweiz erachtet den Durchgangsbahnhof als zentrales Vorhaben zur Weiterentwicklung des Bahnknotens Luzern. Die Zentralschweizer Regierungskonferenz und die Zentralschweizer Konferenz des öffentlichen Verkehrs haben den Durchgangsbahnhof neben dem Zimmerberg-Basistunnel 2 zudem als strategisches Projekt deklariert, das rasch möglichst realisiert werden muss.

Im Juni 2019 hat das eidgenössische Parlament dem Ausbauschritt 2035 für die Bahninfrastruktur zugestimmt. Für den im Ausbauschritt 2035 ausdrücklich erwähnten Durchgangsbahnhof Luzern bedeutet dies, dass dessen Projektierung inklusive Auflageprojekt nun ohne Unterbruch erfolgen kann.

Linienführung SBB neu
Linienführung (©SBB 2021)
Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung